Öffentlichkeitsarbeit im späten Mittelalter

Zum Ende des Mittelalters beginnt in Europa eine neue Zeit, die Renaissance. In den künstlerischen Werken jener Zeit fällt auf, dass christliche Motive unter anderem durch die Zentralperspektive realistischer interpretiert werden. Andererseits treten neben Heiligendarstellungen nun auch Bilder irdischer Herrscher. So war es in Augsburg Maximilian l., der sich gerne und oft portraitieren ließ. Im Rahmen dieser Öffentlichkeitsarbeit machte er sich auch die neue Technik der Druckgraphik zunutze. Das Bild des Kaisers, das dessen Macht darstellen und damit festigen sollte, fand damit kostengünstig den Weg in die Welt. Trotzdem hatte Maximilian l., der kein sparsamer Herrscher war, nicht immer genug Geld, um seine Maler und Drucker für deren PR-Dienste zu honorieren.

Medienbeobachtung und Kleinkunst

Ein wichtiges Instrument, um das umfangreichste schweizerische Kleinkunst-Archiv auf dem neuesten Stand zu halten, ist ein Medienbeobachtungsdienst.

Wenn zum Beispiel in Schaffhausen ein neuer Liedermacher auftritt, dann wird der von den Kolleginnen und Kollegen gelieferte Zeitungsartikel aus den “Schaffhauser Nachrichten” aufgenommen, katalogisiert, verschlagwortet und archivgerecht abgelegt.

Ohne so einen Medienbeobachtungsdienst wäre es deutlich schwieriger, das Archiv auf dem neuesten Stand zu halten, so dessen Leiter. “Unser ältestes Material stammt vom Cabaret Voltaire in Zürich, das 1916 gegründet wurde. Die nachfolgenden mehr als 100 Jahre sind hier sehr umfänglich dokumentiert. Das Herz und die Geschichte der Szene werden hier aufbewahrt.”

Medien bei der Beobachtung anderer

In seiner Rezension des Buches “Der Stasi-Mythos” des Historikers Michael Wala erzählt Christoph Koopmann eine kleine Gegebenheit, in der eine besondere Art von Medien eine Rolle spielt: Pornohefte. Sie halfen dem westdeutschen Verfassungsschutz bei der Enttarnung von Kurieren der Staatssicherheit. Ein Indiz für einen Kurier des ostdeutschen Geheimdienstes, so Wala in seinem Buch, war nämlich ein in der S-Bahn von Ost- nach Westberlin reisender, junger, männlicher Erwachsener, “der als erste Amtshandlung im Westen Pornoheftchen kaufte”.

Unkünstlerisches

R. ist Künstler. Großplastiken und Performances sind sein Schaffensgebiet. Er weiß, dass es nicht reicht, gut zu sein, wenn man nicht auch bekannt ist. Und Bekanntheit ergibt sich nicht alleine dadurch, dass man gut ist. Also verbringt R. Zeit damit, seinen Presseverteiler aktuell zu halten und sich Texte für geplante Aktionen auszudenken und zu schreiben. Es ist ihm selbstverständlich auch ein Anliegen, die Kontakte zu den im Bereich Kultur arbeitenden Journalisten zu pflegen.

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Pressemitteilungen in den Händen eines Medienbeobachters

Nachdem wir den Auftrag für eine Medienbeobachtung erhalten, werden wir oft in den Presseverteiler der Kunden aufgenommen. Das ist manchmal sinnvoll. Wir lernen den Namen, nach dem gesucht werden soll, auf diese Weise besser kennen. Wie Pressemitteilungen (PM) verfasst werden, darüber lernen wir auch eine Menge. Sowohl in Bezug auf die Formulierungen, Stil und Aufbau, wie in Zusammenhang mit dem Erfolg, den eine PM hat. Es ist schließlich unsere Aufgabe danach zu sehen, wo eine Pressemitteilung überall veröffentlicht wird.

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Die gute Reklamation

Meine Arbeit besteht darin, die aus dem Lektorat kommenden Treffer stichprobenartig auf deren Relevanz zu prüfen. Die Relevanz dabei betrifft nicht nur die eigentliche Nennung im Zeitungs- oder Zeitschriftenartikel, sondern auch die Quellenangaben. Dazu verwende ich das Internet, die Website des jeweiligen Verlags oder das Telefonat mit der entsprechenden Redaktion. So auch neulich.

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“Die Storyfizierung der Realität”

Peter Brooks ist Literaturwissenschafter. Er lebt und arbeitet in den USA. 1984 schrieb er das Buch, “Reading for the Plot”, in dem er darstellte, wie wichtig es ist, Geschichten nicht nur zu analysieren, sondern auch zu erzählen.

Knapp 40 Jahre später schlägt Brooks, der heute 85 Jahre alt ist, die Hände über dem Kopf zusammen und beklagt den Missbrauch des Geschichtenerzählens. “Ich kann heute keine Schokolade mehr kaufen, ohne dass mir auf der Rückseite die Geschichte der Firma erzählt wird”, sagt er. Wen sollen alle diese Geschichten denn interessieren, fügt er rhetorisch hinzu. Und etwas nachdenklicher fragt er, was diese Geschichten mit uns und der Realität machen, in der wir leben.

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Kenner, Könige und Spreizbolzen

Kunden wünschen sich manchmal, dass ihre inländische Medienbeobachtung auch im Ausland durchgeführt werden soll. Im Fall von Österreich oder der Schweiz bekommen die Kollegen von uns dann eine E-Mail mit der Bitte um Aufnahme einer neuen Suche. Neben der “Suchvorgabe” (der Name, nach dem gesucht werden soll) enthält so eine E-Mail noch einen Kommentar (was ist das, wonach gesucht werden soll) und eine Verschlagwortung (welche anderen Schreibweisen, Abkürzungen und Synomyme gibt es). Übersetzt werden muss für die Kollegen in Zürich und Wien nichts.

Anders verhält es sich bei den fremdsprachigen Korrespondenten zum Beispiel in Polen. „Kenner, Könige und Spreizbolzen“ weiterlesen

News Alerts von innen

Ein Unternehmen in einer Branche, über die aktuell einiges berichtet wird. Ein News Alert, den dieses Unternehmen bei uns in Auftrag gibt. Eine Ortschaft, die nicht nur oft im Zusammenhang mit dem besagten Unternehmen genannt wird, sondern auch die Folgen des unternehmerischen Handelns spürt. Pressemitteilungen, Bedrohungslagen, Anwälte, gerichtliche Auseinandersetzungen, Entscheidungen, Stellungnahmen und wieder Stellungnahmen gegenüber Pressevertretern und -vertreterinnen.

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“Youtuber sind Presse”

Die Medienlandschaft verändert sich. Worin man lange Zeit Fisch, Salat oder Gemüse einwickelte, darauf stellt man heute höchstens vorsichtig eine Tasse Kaffee ab. Anders ausgedrückt, wo früher “analog” war, ist heute “digital”.

Natürlich hat das auch Konsequenzen für die Medienbeobachtung. Es reichte irgendwann nicht mehr, Zeitungsartikel “auszuschneiden”, Texte und Bilder wurden per E-Mail versendet. Was entsprechend von uns besucht und verarbeitet wird und wurde, hängt von dessen Relevanz ab. Was Presse ist und durch uns eine entsprechende Berücksichtigung zu finden hat, entscheiden vor allem Zugriffszahlen.

Jetzt hat ein Gericht in Nordrhein-Westfalen eine etwas andere Auffassung von Presse kundgetan.

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Hacker werben nicht gezielt für Zeitungsabonnenten

Als Medienbeobachter beobachten wir nicht nur im Auftrag unserer Kundschaft viele Tausend Publikationen, wir haben auch ein Auge auf die Medienlandschaft als solche. So ist uns nicht entgangen, dass in den letzten Jahren zahlreiche Medienverlage Opfer von Hackerangriffen wurden. Die Hannoversche Madsack-Gruppe gehörte zu diesen Leidtragenden, ebenso wie die Dortmunder Funke-Medien-Gruppe. „Hacker werben nicht gezielt für Zeitungsabonnenten“ weiterlesen

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