Deniz Yüzel und der Journalismus

In seinem letzten Artikel für die in Berlin erscheinende, um die 50.000 Abonnenten zählende taz, erwähnt Deniz Yüzel zwei ihm wichtige journalistische Erkenntnisse

Als 16-Jähriger machte er ein Praktikum bei der Rüsselsheimer Lokalausgabe der Mainzer Allgemeinen.  Als Yücel seinen ersten Text abgibt, fragt ihn der für ihn zuständige Redakteur, warum er Journalist werden wolle. Worauf Yücel geantwortet habe: “Ich will die Leute informieren, ich will über Missstände aufklären, die Welt verändern.” Worauf Dirk Feuerriegel, Yücels Redakteur, erwidert habe: “90 % aller Journalisten sind Journalisten, weil sie es toll finden, ihren Namen in der Zeitung zu lesen”. In demselben Artikel schildert Deniz Yücel wie er bezüglich seines Anspruchs die Welt zu verbessern zu einer zweiten Erkenntnis kommt, die dieses Mal vom taz-Redakteur Maik Söhler stamme, der ihm klar gemacht habe, dass Journalisten vor allem Gebrauchstexte schrieben: “Ärgere dich nicht zu sehr über einen schlechten Text und bilde dir nicht zu viel auf einen guten ein – in die Zeitung von heute wird morgen Fisch eingewickelt”.

 

Burkhard Heinz

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