Japan, Zeitumstellung

Japan

In Japan steht ein großes Ereignis bevor. Der alte Kaiser geht, der neue Kaiser kommt. Schichtwechsel ist am 1. Mai. An diesem Tag wird Naruhito den Thron besteigen. Dass man sich nun in bestimmten Kreisen an den Silvesterabend des Jahres 1999 erinnert, hat damit zu tun, dass mit jedem neuen Kaiser eine neue Zeitrechnung beginnt. Mit Naruhito also das Jahr 1 (in Worten, eins) der Reiwa-Ära.

Diese Datumsumstellung ist keine Lappalie, sie trübt die Stimmung, läßt Programmierer schwitzen und IT-Verantwortliche das Schlimmste befürchten: den Kollaps.

Weil in amtlichen Schreiben, Behörden, Unternehmen, Transport, Kommunikation und so weiter die kaiserliche Zeitrechnung dem gregorianischen Kalender vorgezogen wird, muss der neue Äraname eingerichtet und auf Anfang gestellt werden. Erfahrung gibt es mit derartigen Umstellungen nicht, weil beim letzten Thronwechsel 1989 Computer noch unbedeutend waren. Im Februar dieses Jahres hatten 20% der Unternehmen noch keine Vorbereitungen für den Systemwechsel getroffen.

Im Wirtschaftsministerium ist man besorgt. Auch weil die Computersysteme vieler kleinerer Firmen und öffentlicher Körperschaften weniger bedeutender Gemeinden total veraltet sind. Einer der wohl wichtigsten Tipps für diese aus der Zeit Gefallenen lautet, so Felix Lill auf golem.de: “Alle Dokumente sollten ausgedruckt und die Datumsangabe per Hand mit eigens für die neue Ära angefertigten Stempeln korrigiert werden.”

Burkhard Heinz
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