"Medienbeobachtungen"

Schlagwort: Zeitungsausschnitt

  • Bob Dylan, aus der Zeitung.

    Irgendwann, Anfang der 1960er-Jahre. Das Fernsehen ist vor allem Fernsehen in Schwarzweiß. Steve Allen ist ein bekannter Fernsehmoderator. Bob Dylan, kaum älter als 20, ist ein berühmter Folksänger. Als Gast in Allens TV-Show fühlt er sich nicht wohl. Und so richtig angetan ist er weder von dem vielen Lob noch von den vielen Fragen. Dann, gegen Ende des Interviews, muss Steve Allen unbedingt noch fragen, wie Dylan überhaupt zu seinen Songs kommt, wo er die Geschichten her hat. „Aus der Zeitung“, sagt Dylan kurz. Allen versteht nicht. Er fragt noch einmal nach. Was er damit meine. Dylan seufzt. Während Dylan schon aufsteht, kündigt Steve Allen an, dass Dylan nun singen werde. Und was folgt, ist, so Willi Winkler in der Süddeutschen, eines der schönsten Lieder, die Dylan je geschrieben hat: The Lonesome Death of Hattie Carroll.

    (Bob Dylan ist gestern 80 Jahre alt geworden)

    siehe auch
    Wikipedia zu „The Lonesome Death…“
    „Zantzinger“ in der Frankfurter Rundschau

    Wikipedia zu Steve Allen

    Burkhard Heinz
    mediatpress®

  • Medienbeobachtung bei „Line of Duty“

    Filmplakat der Serie Line of Duty von links nach rechts: Roz Huntley, Steve Arnot, Ted Hastings, Kate Fleming

    Dass Filme das eine oder andere Mal die Beobachtung und Analyse von Medien thematisieren, habe ich innerhalb dieses Blog bereits erwähnt. Das letzte Mal ging es um die bekannte Mini-Serie „Damengambit“, deren Premiere 2020 stattfand. Aus den Jahren 2012 bis 2016 stammen die 36 Folgen der Serie „Line of Duty„, die auch in Deutschland im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt wurden und werden*. In der vierten Staffel ist die Analyse von Zeitungsschnipseln mit einer wichtigen Richtungsänderung des Erzählungsstrangs verbunden.

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  • Medienbeobachtung in „Damengambit“

    In der erfolgreichen Produktion des bekannten Streaminganbieters, die jetzt auch mit einem Golden Globe für die beste Miniserie und die beste Hauptdarstellerin einer Miniserie ausgezeichnet wurde, gibt es zwei Szenen, auf die man in einem Blog wie diesem eingehen kann. In der einen Szene ist es die Adoptivmutter Alma Weatley, gespielt von Marielle Heller, die im Zentrum steht, in der anderen Szene ist es der verstorbene Mr. Shaibel, dessen Rolle Bill Camp übernommen hat.

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  • Verbreitete Auflage

    Bei der Medienbeobachtung erhält der Kunde nicht nur den losen, ausgeschnittenen Zeitung- oder Zeitschriftentext. Nein, er erhält diesen feinsäuberlich ablösbar aufgezogen auf einem so genannten Medienblatt. Das Medienblatt enthält alle die Daten, die durch den “Ausschnitt” verloren gegangen sind – weggeschnitten wurden. Zu den wichtigsten Angaben gehören dabei die Quelle und das Erscheinungsdatum. Nachgewiesen werden aber auch mindestens zwei Auflagenzahlen: die verkaufte und die verbreitete, wobei diese zuletzt genannte immer höher liegt als jene, weil sie neben den verkauften zum Beispiel auch Ansichts-, Beleg- oder Probeexemplare umfasst. Darüber hinaus gibt es Medien, die nur “verbreitet“ werden. Wie etwa die wöchentlich erscheinenden Anzeigen- oder Wochenblätter – im Volksmund auch “Käseblätter” genannt.
    Heute ist mir eine Publikation auf den Tisch gekommen, bei der das Verhältnis zwischen verkaufter und verbreiteter Auflage besonders “interessant” ist: die DLG Lebensmittel. Die verkaufte Auflage gibt die IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) bei dieser, in Frankfurt erscheinenden Fachzeitschrift mit “2” (in Worten: zwei) an, die verbreitete Auflage mit 10.054.