"Medienbeobachtungen"

Schlagwort: Zeitung

  • Ein Intelligenzblatt muss nicht klug sein

    Dass Printmedien auch seltsame (Eigen-)Namen haben können, dürfte nicht überraschen. Aber auch Gattungsnamen können es in sich haben. Grade heute kommt mir die aktuelle Ausgabe einer solchen Publikation auf den Tisch. Die  korrekte Bezeichnung dieses Typs von Veröffentlichung lautet „Anzeigenblatt“, „Wochenblatt“ oder „Werbezeitung“.

    Der Begriff „Käseblatt“ kann synonym verwendet werden, meint aber allgemein Blätter mit geringer Auflage und ebensolcher Bedeutung. Der Begriff „Revolverblatt“ bezeichnet Veröffentlichungen, denen es nicht um Sachlichkeit, sondern um (vermeintliche) Sensationen geht. Die Bezeichnung Sensations-Journalismus ist die entsprechende, abwertende Berufsbezeichnug für die in Revolverblättern schreibenden Damen und Herren. Soweit zu den Gattungsnamen.

    Das Blättchen, um das es mir hier geht, verwendet einen Gattungsnamen als Eigennamen. Es heißt tatsächlich “Intelligenzblatt”. Ungelogen! Es erscheint im bayerischen Dorfen (84405). Das „Interlligenzblatt Dorfen“ wird von der Verlagsgruppe des Münchner Zeitungs-Verlags herausgegeben, einer Verlagsgruppe, die zu Ippen Digital gehört und  auch den bekannteren Münchner Merkur sein eigen nennt.

    Ist der Name „Intelligenzblatt“ für ein kostenloses Anzeigenblatt ironisch gemeint? Ganz und gar nicht.

    Intelligenzblatt ist ein historischer Begriff und war, so Wikipedia, die erste Form eines Anzeigenblatts. Der Begriff “Intelligenz” habe nichts mit gewissen kognitiven Fähigkeiten zu tun, sondern leite sich ab von “Einsicht” (lat: intellegere).

    Die ganz oben wiedergegebene Ausgabe eines Intelligenzblattes stammt, wie leicht zu erkennen ist, aus dem Jahr 1811.

    Burkhard Heinz
    mediatpress®

  • Zwei Seiten

    Mona Lisa

    Bei der Medienbeobachtung werden nicht nur Medien beobachtet, es werden auch Kunden beraten und während eines laufenden Auftrags begleitet. Wir stehen dem Kunden gerne für Fragen und Antworten zur Verfügung und geben manchmal den ein oder anderen Hinweis oder wenden uns an den Kunden, wenn es im Lektorat mal Unklarheiten gibt.

    Vor einiger Zeit habe ich etwas länger mit einem Kunden über einen Ausschnitt korrespondiert, in dem die vereinbarte Suchvorgabe einfach nicht zu finden war.

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  • Alter

    Die älteste, auch heute noch erscheinende Zeitung ist die Wiener Zeitung. Sie erschien erstmals am 8.8.1703 als „Wiennerisches Diarium“. Ihren heutigen Titel trägt sie seit 1780. Die Frankfurter Rundschau gibt es seit 1859, die Gazetta di Parma gibt mit diesem Namen seit 1735 und der Hartford Courant wird seit 1764 gedruckt.

  • Kristallzüchtung

    Warum soll ich Zeitung lesen, sagte mein Nachbar früher immer, es steht ja doch immer dasselbe drin.

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