Medienbeobachtung: Auswertungen im Onlineportal


Bei der Medienbeobachtung werden die Ergebnisse aus Zeitungen, Zeitschriften, Internet, TV, Radio und Nachrichtenagenturen nicht nur gesammelt, sondern auch statistisch aufgearbeitet. Wer würde nicht wissen wollen, wie sich die Pressearbeit entwickelt? Wieviele Ergebnisse hat die Pressekampagne im Herbst letzten Jahres im Vergleich mit der aktuellen Kampagne gehabt? Auf ganz Deutschland angewendet: wo habe ich die meisten Veröffentlichungen gehabt? Gibt es bestimmte Bundesländer, wo meine Pressearbeit unterrepräsentiert ist?
Zu all diesen Fragen bieten wir bereits auf der obersten Ebene des für jeden Kunden eingerichteten Onlineportals vier aussagekräftige Grafiken, die mit einem Klick auf den eigenen Computer geladen werden können.

Zwerg Google

Bei der Medienbeobachtung des Internets – kurz Internetbeobachtung – geht es vor allem um solche Quellen, die mehr oder weniger regelmäßig aktualisiert werden: Nachrichten- und Presseportale, Blogs, Twitter, etc. Eingesetzt dabei wird ein so genannter Spider. Er grast in atemberaubender Geschwindigkeit mehrere Tausend Internetquellen ab und hält die Ergebnisse in einer umfassenden Datenbank fest, deren Inhalt wiederum Grundlage für die Versendung der Ergebnisse an unsere Kunden ist. „Zwerg Google“ weiterlesen

Markt für Kommunikationsberatung und -umsetzung

Trotz der hohen Meinung, die die Kommunikatoren in Unternehmen und Agenturen von den digitalen Medien haben, sieht es so aus, als hinke der Kommunikationsmarkt der allgemeinen Digitalisierung ein wenig hinterher.
Während wir in der Medienbeobachtung uns ein Bein ausreißen und im Sinne der Optimierung der betrieblichen Abläufe alles tun, um dem “Stand der Technik” immer ein wenig voraus zu sein, stellt die DPRG fest, dass die Strukturen des Kommunikationsmarktes wenig industrialisert seien. Wörtlich heißt es  im DPRG-Trendbarometer 2017 u.a. : “Bei der Vergabe und Akquisition von Geschäften dominieren tradierte Muster wie persönliche Netzwerke und Empfehlungen; bei der Abrechnung spielen erfolgsbasierte Modelle kaum eine Rolle”.

Presseverteiler und Werbemails

Wie verhält man sich als Dienstleister im Bereich Medienbeobachtung, wenn man von einem Kunden mit Werbemails “beglückt” wird? So ganz anders wie in anderen Branchen ist das wohl nicht. Außer, dass man in der Medienbeobachtung mitunter in Presseverteiler gerät, deren Texte während eines laufenden Auftrags nicht unwillkommen sind, die aber danach dazu neigen, lästig zu sein. „Presseverteiler und Werbemails“ weiterlesen

Oberstorch

An anderer Stelle habe ich aus der medienbeobachtenden Praxis plaudernd, bereits über die seltsamen Rubriken geschrieben, in denen mitunter Geburtsanzeigen in Tageszeitungen auftauchen. Den Vogel abgeschossen hatte dabei die im nordrheinwestfälischen Münsterland erscheinende “Ibbenbürener Volkszeitung“, die die entsprechenden Familienanzeigen mitunter in der Rubrik “An- und Verkauf” veröffentlicht. Grad eben “flattern” mir einige vom Standesamt veröffentlichte Geburtsanzeigen auf den Tisch, die die im niedersächsischen Aurich erscheinenden “Ostfriesischen Nachrichten” in der Rubrik “Serie” publiziert hat. Die (imaginäre) Reaktion: man kann als zuständiger Oberstorch, will sagen “Chef vom Dienst”, wirklich nicht überall sein.

IVW, AGMA, AWA

Standardmäßig werden bei der Medienbeobachtung mit den Ergebnisse bestimmte Mediadaten mitgeliefert. Dazu gehören neben vielen anderen Angaben die Auflagen- und manchmal auch die Reichweitenzahlen. Dabei kommen die offiziellen Zahlen für die Bewertung eines Veröffentlichungsbelegs von der IVW, der AGMA und der AWA; die Abürzungen stehen für “Informationsgesellschaft für Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern”, für “Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse” und für “Allensbach Werbeträger Analyse”. „IVW, AGMA, AWA“ weiterlesen

Was ist eigentlich…Kaskaden-Kommunikation

In der Medienbeobachtung gehören wir zu einer Seite einer Medaille, deren andere Seite, so scheint es zumindest, oft deutlich komplexer und schwieriger zu meistern ist. Einige Begriffe deuten an, das die Kollegen es wahrlich nicht immer leicht haben. Da ist zum Beispiel der Begriff der Kaskaden-Kommunikation. Hiermit werden (unternehmensinterne) Mitteilungen bezeichnet, die von einer höheren Hierarchieebene auf den Weg gebracht werden und für Rezipienten tieferer Ebenen bestimmt sind: Veränderungen im Vorstand, Regelung der Betriebsferien, Hausordnungen, Beschlüsse von Betriebsversammlungen,… . Kaskade ist ein Begriff italienischen oder französichen Ursprungs und steht für “Wasserfall”. Dem Bild eines Wasserfalls folgend ist Kaskaden-Kommunikation ein streng vertikales Kommunikationssystem, das für Feedback nur sehr begrenzt geeignet ist. „Was ist eigentlich…Kaskaden-Kommunikation“ weiterlesen

Störerhaftung

Eine Angelegenheit, die mit der eigentlichen Medienbeobachtung weniger zu tun hat, ist die so genannte Störerhaftung. Brigitte Zypries, die Bundeswirtschaftsministerin der großen Koalition, ist, so die Nachrichtenagentur dts, auf die Fraktionsspitzen von Union und SPD zugegangen und hat nach etwa einem Jahr eine Einigung beim Thema Störerhaftung erzielt. Bisher mussten z.B. Hotels die persönlichen Daten der Nutzer und Nutzerinnen ihres kabellosen Internets abfragen und den Zugang per Passwort schützen, wollten sie der Haftung entgehen, die aus einem ungesetzlichen Gebrauch durch die Nutzerinnen und Nutzer folgte. Die Passwortabfrage wird im neuen Gesetz weiterhin möglich, sie ist aber nicht mehr zwangsläufig vorgeschrieben. “Mit der Abschaffung der Störerhaftung müssen WLAN-Betreiber nun nicht mehr befürchten, für die Vergehen von Nutzern und Nutzerinnen ihres Internetzugangs haftbar gemacht zu werden.” Das Gesetz, das heute (30.06.2017) verabschiedet wurde, will dazu beitragen, dass Deutschland im internationalen Vergleich nicht mehr so weit hinten steht.

Straßenbahn

Auch wenn man seine Arbeit als Lektor konzentriert und gewissenhaft durchführt, wird man manchmal durch Meldungen abgelenkt, die es in sich haben.

So zog Mitte Januar dieses Jahres ein Vorfall in Österreich die Aufmerksamkeit der Presse (und Teile unseres Lektorats und der Rechercheabteilung) auf sich.
In Wien nutzte ein Mann die Pinkelpause eines Straßenbahnfahrers, um eine Straßenbahn für zwei Stationen in seine Gewalt zu bringen. Danach war Schluss, denn die Stadtwerke drehten der Linie 60 kurzerhand den Strom ab. Über die Beweggründe des Entführers stand nichts in der Zeitung; zu Schaden kam glücklicherweise aber niemand.
„Straßenbahn“ weiterlesen

1921

Medienbeobachtung und Ausschnittdienst sind Dienstleistungen, die sich vor allem mit aktuellen Quellen befassen. Eine große Zahl von Medien ist bei uns jedoch auch über ein Archiv abruf- und auswertbar. Dieses Pressearchiv reicht bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurück. Eine soeben formulierte Kunden-Anfrage nach einer Augsburger Tageszeitung vom 26. April 1921 ist deshalb für uns nicht so ganz ungewöhnlich.

“Polizeischutz und Medienbeobachtung”

Als Medienbeobachter ist man daran gewöhnt, sein eigenes Metier als Medienbeobachtung zu bezeichnen. Zu der Tätigkeit, zu der man früher Ausschnittdienst oder gar Schnipseldienst gesagt hat, sagt man heute Medienbeobachtung oder Media Monitoring. Man denkt eigentlich, dass man weiß, wovon man redet. Eigentlich. Denn manchmal stößt man auf diesen Begriff und staunt, dass er auch ganz anders verwendet wird und semantisch, also von der Bedeutung her, so fern vom unrühmlichen Paparazzi gar nicht entfernt ist. So verwendet die Frankfurter Neuen Presse Ende April dieses Jahres unter der Überschrift “Spektakel in Oggersheim” einen kurzen Text, in dem das Treffen des Altbundeskanzlers Helmut Kohl mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban kommentiert wird. Der Autorin dieses Kommentars, Cornelie Barthelme, geht es dabei vor allem um den Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenhang mit dem besagten Treffen. Zuerst, so schreibt Fr. Barthelme, sei es die Bild-Zeitung gewesen, in der das private Treffen “Wochen zuvor kundgetan wurde”. Dann sei “zwei Tage vorab unter dem Namen des Hausherrn (gemeint ist der Altbundeskanzler; m.Anm.) ein Text in einer seriösen Berliner Zeitung” erschienen. Und dann sei es zu dem Treffen gekommen: “unter Polizeischutz und Medienbeobachtung”.

Der Begriff der Medienbeobachtung wird hier also sozusagen umgedreht. Nicht ein Dienstleister beobachtet hier die Medien, sondern die Medien selbst – bzw. die für die verschiedenen Publikationen tätigen Journalisten – beobachten erst noch ein Ereignis. Der Kreis schließt sich aber dadurch, dass das die Zusammenstellung des medialen Echos dieses Ereignisses in den Medien wiederum eine Aufgabe für den Medienbeobachter ist.

Und es ist nur normal, dass der Altbundeskanzler seinem Freund ein paar Tage nach dem Treffen eine Pressemappe mit den Ausschnitten und Veröffentlichungsnachweisen zukommen läßt, in denen das “Spektakel in Oggersheim” Erwähnung fand.

A Beautiful Mind

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John Nash erhielt 1994 den Nobelpreis für Wirtschaft. Er war Mathematiker und schizophren. In dem Film A Beautiful Mind erzählt Ron Howard das Leben dieses Mannes. 2001 erhält der Film vier Oskars, unter anderem für die beste Regie.

Es gibt immer wieder Filme und Bücher, in denen das Sammeln oder Auswerten von Medien behandelt wird. Ist man Medienbeobachter dann schaut man auf künstlerische Erwähnungen dieses Metiers mit besonderem Interesse. In A Beautiful Mind gibt es mindestens zwei Szenen, die in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert sind. Kurioserweise bedient sich der Regisseur dabei einer Kenntnis von der Arbeit eines normalen Lektors (die eigentlich niemand hat), der er aber durch bewusste Übertreibung etwas Wahres abringt: denn was man zu sehen bekommt, kann nicht das Werk eines NORMALEN Lektors sein.
Erzählerisch macht Ron Howard im ersten Teil des Films den Zuschauer und den Protagonisten in ihrer jeweiligen Wahrnehmung der Realität zu Komplizen. Sowohl John Nash wie wir wissen nicht, mit was genau wir es zu tun haben: mit einer individuell halluzinierten Wahnwelt oder einer allgemein zugänglichen Wirklichkeit. Diese Komplizenschaft aber wird in den besagten Szenen aufgekündigt; der Zuschauer wird aus der kinematographischen Symbiose, die er mit dem Hauptdarsteller eingegangen war, herausgeworfen und der spätere Nobelpreisträger, interpretiert von Russell Crowe, bleibt um so einsamer zurück.

In beiden Szenen ist es Alisha, die Frau des Matematikers, gespielt von Jennifer Connelly, die uns bei diesem Bruch begleitet. Der Ort in der ersten Szene ist ein Zimmer in der nordamerikanischen Princeton-Universität, wo John Nash im “Auftrag der CIA und des Pentagons” arbeitet. In der zweiten Szene ist es ein heruntergekommener Schuppen in der Nähe des Wohnhauses der Familie; auch hier arbeitet Nash mit militärischer Unterstützung.
Während die Bilder in Princeton der Ehefrau auf tragischste Weise vor Augen führen, wie es um die psychische Gesundheit ihres Mannes bestellt ist, illustrieren die Aufnahmen im Innern des heruntergekommenen Schuppens, Jahre nach Princeton, dass die bezwungen geglaubte Krankheit nach wie vor aktiv ist.

Beide Male fährt die Kamera langsam zurück und zeigt einen vollkommen leeren Raum, dessen Wände von oben bis unten mit Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitten beklebt sind, einer gar seltsamen Tapete, auf der Linien und Markierungen kein geheimes Kommunikations-Muster offenbaren, sondern den Realitätsverlust eines kranken Menschen.
Es ist nur verständlich, dass ein durchschnittlicher Zuschauer nicht weiß, was genau ein Lektor, der beruflich Zeitungen und Zeitschriften auswertet, tut. Es ist aber doch erstaunlich, dass ein durchschnittlicher Zuschauer recht genau zu wissen scheint, was ein normaler Lektor eben NICHT tut.
Anders würde A Beautiful Mind nicht funktionieren.

Durchsicht

Bei der Durchsicht der für einen Kunden vom Lektorat zusammengetragenen Ergebnisse der Medienbeobachtung fällt mir ein doppelter, eine ganze Zeitungsseite einnehmender Artikel aus einer im Würzburger Raum erscheinen Tageszeitung auf: dieselbe Quelle, dieselbe Überschrift, dasselbe Layout, unterschiedliche Erscheinungsdaten. Kann das sein? Derselbe Artikel in derselben Zeitung an zwei aufeinander folgenden Tagen? Ich schicke den Artikel zurück an die Lektoratsleitung mit Bitte um Klärung. Weil aber die Zeit drängt, versuche ich die Sache parallel mittels eines Anrufs bei der Redaktion zu klären. Herr L. ist sehr freundlich. Vorkommen sollte das eigentlich nicht, aber er schaut gerne mal nach. Ich höre ihn blättern. Ja, sagt er, in der Ausgabe vom 24.11. sehe ich den Artikel. Er blättert wieder. Ja, Sie haben Recht, sagt Herr L., in der Ausgabe vom 25.11. sehe ich den Artikel auch. Und er erklärt: Wir kaufen den Mantelteil ein und haben keinen Einfluss darauf, was da veröffentlicht wird. So eine Dopplung sollte eigentlich nicht vorkommen, wiederholt er sich. Ich bedanke mich und sage der Lektoratsleitung Bescheid: falscher Alarm; die Lektoren haben alles richtig gemacht.

Sponsor

An einem der letzten August-Wochenenden gab es eine große Sportveranstaltung in einem fernen Land. Wir wurden mit der Aufgabe betreut, den japanischen Hauptsponsor zu beobachten und dessen mediale Präsenz in Text und Bild zu dokumentieren. Das Problem seitens des deutschen Kontaktes war das beschränkte Budget. Dass man eine Medienbeobachtung nicht nach Erreichen eines bestimmten Betrags abbrechen kann, war nur schwer zu erklären und für den ausländischen Sponsor schlicht nicht nachvollziehbar. Trotzdem haben wir eine Lösung gefunden, die den Kunden zufrieden stellte. Ob da aber nicht auch etwas Glück im Spiel war, lassen wir an dieser Stelle mal unberücksichtigt.

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