
Als Zahl des Tages meldet WPP, dass im vergangenen Jahr Internet-Werbeanzeigen im Wert von mehr als 12.000.000.000 Dollar (12 Mrd.) nicht angezeigt wurden und irgendwie verloren gegangen sind. Das seien fast 20% des gesamten Werbeetats 2016, dessen Gesamtvolumen 66.000.000.000 Dollar betrug. In diesem Jahr (2017) werden alleine Facebook und Google 100.000.000.000 Dollar durch Werbung einnehmen.
Kategorie: Skizzen
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Werbung weg
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Tierisch gut
Thomas Urban ist Redakteur der Süddeutschen Zeitung in Madrid. Er hat verschiedene deutsche Tageszeitungen abonniert, die der Postbote, weil sie nicht in den Briefkasten passen, gerne auf die Treppe legt. Thomas Urban hat eine nette ältere Dame als Nachbarin. Sie hat einen Dackel, der auch schon älter ist. Einmal fragt die Dame Herrn Urban, ob das seine Zeitungen seien, die da immer auf der Treppe liegen. Ja, sagt der freundliche Mann aus Deutschland, das sind meine. Stören sie Sie? (mehr …)
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Wo Nachrichten
Heute ist eine Zeitung ein Druckerzeugnis, mit dem sich nicht nur Ausschnittdienste wie wir befassen. Im Gegensatz zur Zeitschrift ist die Zeitung eher der Aktualität verpflichtet. Das, was man heute unter dem Wort „Zeitung“ versteht, hat sich aber erst im Laufe des 18. Jahrhunderts herausgebildet. Ursprünglich meinte das Wort, mit dem wir heute ein bestimmtes Presseorgan bezeichnen, eine beliebigte Nachricht. Seit der Zeit um 1300 ist zīdunge „Botschaft, Nachricht“ belegt, das auf mittelniederdeutsch/mittelniederländisch tīdinge „Nachricht“ zurückgeht im Sinne von „wo nach richten“. Ein Druck von Nachrichten erscheint, so das „Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache“, erstmals 1502 mit dem Titel „Newe zeytung“ in Augsburg; Zeitungen im heutigen Sinne gibt es seit dem 17. Jahrhundert.

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Medien vertrauen
Das Vertrauen der us-amerikanischen Leser und Leserinnen in die Medien hat seit 1997 beinahe stetig abgenommen. Eine Ausnahme stellen die Zahlen für 2003, 2004 und 2005 dar. Während der Wert für 2003 bei 54% lag, rutsche er 2004 plötzlich auf 44% ab, um im folgenden Jahr wieder auf 50% anzusteigen. Einige Fakten mögen ein Bild davon vermitteln, was 2004 und 2005 in den USA geschieht, sind aber auch weit davon entfernt, diese Entwicklung zu erklären. (mehr …) -
Arbeit
Niemand wollte glauben, dass die Arbeit eines Medienbeobachters von Lektoren und Lektorinnen gemacht wird. Uns blieb also nichts anderes übrig als mit versteckter Kamera den Beweis anzutreten. Sehen Sie selbst:
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Krankenhaussport
A arbeitet in einem Krankenhaus. Er ist irgendwo in der Verwaltung beschäftigt. B arbeitet im selben Krankenhaus und läßt teure Geschenke an eine Geliebte als medizinisches Inventar abrechnen und das Krankenhaus dafür bezahlen. C ist Angestellter bei einer Zeitung und hat mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im investigativen Journalismus. (mehr …)
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The New European

Der Archant-Verlag ist ein kleiner Presseverlag im ostenglischen Norwhich. Matt Kelly ist sein Chefstratege fürs Digitale. Im Juni des vergangenen Jahres hatte er nicht im Traum daran gedacht, dass die Engländer sich gegen einen Verbleib in der EU aussprechen würden. Um so unvorbereiteter traf es ihn, als nur 48% der Britten seine positive Haltung zu Europa teilten. (mehr …) -
Straßenbahn
Auch wenn man seine Arbeit als Lektor konzentriert und gewissenhaft durchführt, wird man manchmal durch Meldungen abgelenkt, die es in sich haben.
So zog Mitte Januar dieses Jahres ein Vorfall in Österreich die Aufmerksamkeit der Presse (und Teile unseres Lektorats und der Rechercheabteilung) auf sich.
In Wien nutzte ein Mann die Pinkelpause eines Straßenbahnfahrers, um eine Straßenbahn für zwei Stationen in seine Gewalt zu bringen. Danach war Schluss, denn die Stadtwerke drehten der Linie 60 kurzerhand den Strom ab. Über die Beweggründe des Entführers stand nichts in der Zeitung; zu Schaden kam glücklicherweise aber niemand.
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150 Aktenordner
Der Schriftsteller Uwe Johnson war sein eigener Ausschnittdienst. Er sammelte zwischen 1947 und 1983 Ausschnitte aus der New York Times, die sage und schreibe 150 Aktenordner füllten: das materielle Unterfutter für jedes der 365 Kapitel seines Romans „Jahrestage“, den Wikipedia folgendermaßen zusammenfasst: „Die Romanfolge, vor allem in Mecklenburg und New York spielend, ist tief geprägt vom Problem der deutschen Teilung. Der zeitliche Bogen des 1891 Seiten umfassenden Romans spannt sich vom Ende der Weimarer Republik (der Machtergreifung Hitlers) über die Anfänge der DDR bis zur Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968.“
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„Nomen non est Omen“
Namen von Zeitungen spielen bei der Medienbeobachtung eigentlich keine Rolle. Das würde nur verwirren. So ist der „Trierische Volksfreund“ schon wegen des leicht zu übersehenden zweiten Buchstabens kein Veröffentlichungsblatt für Veterinärmediziner. Auch ist „Der Patriot“ kein Kampfblatt der Ewiggestrigen, sondern als „Lippstädter Zeitung“ nur eine Unterausgabe des Westfälischen Anzeigers. Und das „Jeversche WOCHENblatt“ ist kein wöchentlich erscheinendes Medium, sondern eine Tageszeitung. (mehr …)
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Lie to me
Die Rolle, die Tim Roth in der bei Vox derzeit laufenden Serie spielt, ist dem amerikanischen Psychologen und Anthropologen Dr. Paul Ekman nachempfunden, dessen Spezialgebiete die nonverbale Kommunikation und vor allem die Mikroexpressionen sind. In der Serie mit dem Titel „Lie to me“ ist Tim Roth Carl Lightman, der Chef der Lightning Group und als solcher Berater des FBI. Im ersten Kapitel dieses Herbstes geht es um einen brutalen Typen, der seine Opfer mit Säure verletzt, aber im Gefängnis matt gesetzt wurde. Das Problem ist ein Nachahmer, den die Polizei nun sucht. Es gibt eine Spur und einen Verdächtigen, den ein etwas impulsiver Sergeant namens Ben Reynolds gespielt von Mekhi Phifer, im Beisein des Psychologen Lightman nun verhört. (mehr …)



