Hacker werben nicht gezielt für Zeitungsabonnenten

Als Medienbeobachter beobachten wir nicht nur im Auftrag unserer Kundschaft viele Tausend Publikationen, wir haben auch ein Auge auf die Medienlandschaft als solche. So ist uns nicht entgangen, dass in den letzten Jahren zahlreiche Medienverlage Opfer von Hackerangriffen wurden. Die Hannoversche Madsack-Gruppe gehörte zu diesen Leidtragenden, ebenso wie die Dortmunder Funke-Medien-Gruppe.

Beim Deutschlandfunk konnte man dazu lesen, dass es sich

…bei dem Angriff auf Madsack um eine Schadsoftware vom Typ Nefilim handele. Dieser Trojaner verschlüsselt Daten und fordert für die Entschlüsselung eine Lösegeldzahlung. Ähnlich sollen die Hacker auch im Fall des Cyberangriffs auf die Funke Mediengruppe … vorgegangen sein.

https://www.deutschlandfunk.de/hackerangriff-auf-verlag-madsack-unternehmen-investieren-zu-100.html

Jetzt hat es also auch die Ulmer Neue Pressegesellschaft getroffen. Zu ihr gehören die Südwest Presse, die Lausitzer Rundschau und die Märkische Oderzeitung.

Ein Hackerangriff des erwähnten Typs ist nie ein plötzlicher Angriff von außen, nach Art eines Banküberfalls, sondern die firmeninterne Aktivierung eines von außen eingeschleusten Trojaners z.B. als Anhang einer E-Mail. Im Fall der Neuen Pressegesellschaft war es jemand aus dem Mitarbeiterstab eines externen Dienstleisters, der oder die den für den Angriff erforderlichen E-Mal-Anhang geöffnet und damit einen Trojaner aktiviert hat, der sich schnell über das gemeinsame Netzwerk verbreitete.

Die Verantwortung tragenden Damen und Herren der Neuen Pressegesellschaft waren aber nicht ganz unvorbereitet. Der Hamburger Chaos Computer Club, der 2021 noch kritisierte hatte, dass die Verlage viel zu wenig für ihre IT-Sicherheit täten, stieß beim Ulmer Medienhaus auf offene Ohren, so dass weder die gedruckten Zeitungen, noch die ePapers, noch die Kundendaten von dem Vorfall betroffen seien. Auswirkungen habe der Angriff, so der Verlag, alleine auf die Websites und Online-Inhalte.

Während man repariere seien alle e-Papers für Kunden und Kundinnen kostenlos erreichbar, so der Geschäftsführer.

Die Aktivierung des Trojaners könnte also auch die Aktivierung zusätzlicher Abonnenten mit sich bringen. Zu erreichen sind die e-Papers der erwähnten Zeitungen unter swp.de, moz.de und lr.de

siehe auch https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-und-ostdeutschland-hackerangriff-legt-mehrere-medienportale-lahm.22149003-2b41-4728-b9ec-b63199cc3a59.html

“Schocking in my town”

Viele Medienbeobachter seien schockiert, so lese ich in einer Zeitung. Nicht wegen eines Vorfalls innerhalb der Branche der Unternehmen, die täglich tausende digitaler und analoger Publikationen beobachten und analysieren. Nein, Grund sei ein Vorfall bei dem nordamerikanischen TV-Sender Fox News. Der habe sein Zugpferd überraschend entlassen. Tucker Carlson durfte am Montag Abend nicht mehr sein “Tonight” moderieren. Mit durchschnittlich knapp 3 Millionen Zuschauern war diese Nachrichtensendung ein Hit. Weit vor den Nachrichtenshows der Konkurrenz von CNN und MSNBC.

Wie würde eine KI einen Text für eine Website formulieren?

Die Versuchung, ChatGPT in eigener Sache zu testen, ist sehr groß. Das Ergebnis, das wir hier veröffentlichen, kann man gut lesen. Es wirkt aber gleichzeitig auch etwas, sagen wir mal, bekannt, orientiert es sich doch vor allem daran, was die Erwartungen im Internet sind. Künstliche Intelligenz ist nicht ganz schlecht dadurch charakterisierbar, das sie der Leserschaft nichts Originelles, Überraschendes und Neues liefert, sondern Bekanntes, Erwartbares und Altes.

„Wie würde eine KI einen Text für eine Website formulieren?“ weiterlesen

Privat-TV: »Gefährlicher als Kernenergie«

Im September 1979 bereiten sich die deutschen Parteien auf den Wahlkampf vor. Kanzler Helmut Schmidt entschließt sich dazu, das Fernsehen zum Thema zu machen. Er fürchtet Reizüberflutung und schädliche Einflüsse der privaten Anbieter. Die bereits in 11 Städten begonnene TV-Verkabelung läßt er stoppen. Um Schaden von der Bevölkerung fernzuhalten, erwägen die Sozialdemokraten sogar eine Änderung des Grundgesetzes.

So DER SPIEGEL in seiner Ausgabe Nr. 40 vom 30. September 1979.

siehe auch @drguidoknapp verrückte Geschichte

Social Media (1)

Twirling world

Jemand, die das Foto eines aus Ton geformten, krummen Halloweenkürbis mit der Bemerkung postet, das Objekt von einem Schüler geschenkt bekommen zu haben, der sich mit einer Vier viel zu schlecht beurteilt fühlte. Knapp 12 Stunden nach Veröffentlichung, über 1.500 Kommentare.

„Social Media (1)“ weiterlesen

End-lich

Die Website von Donald Trumps Trump Media and Technology Group

Der letzte Ex-Präsident der USA, Donald Trump, kündigt nun zum zweiten Mal eine eigene Onlineplattform an. Sie soll Twitter, Facebook und Youtube mindestens ebenbürtig sein. Die entsprechende App sei z.B. im Apple-Store ab dem 21. Februar verfügbar.

„End-lich“ weiterlesen

Alle Jahre (-oder Jahrzehnte) wieder: Medienschelte

Radiosucht in den 1950er Jahren

Menschen, die ihr 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, verbringen während der Pandemie mehr Zeit vor ihrem Computer oder mit ihrem Smartphone, so eine große regionale Tageszeitung vor wenigen Tagen. Zitiert werden “Experten”, die darüber hinaus ein krankhaftes Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen konstatieren. Verschwindet dieses Verhalten nicht nach der Pandemie, dann könne das “längerfristig dramatische Folgen für die Entwicklung haben”.

(Gesprächskreise können Eltern helfen, das “Problem” etwas gelassener anzugehen.)

Neben zahlreichen Print- und Onlinemedien widmen wir uns als Medienbeobachter selbstverständlich auch der Auswertung, sowohl der Sozialen Medien, wie auch des Radios und des Fernsehens.

for british newspaper archives visit

https://www.britishnewspaperarchive.co.uk/viewer/bl/0002148/19070522/120/0005


Quelle: The Roosevelt Standard, Utah – 11 Feb 1925, Wed • Page 3

Während unserer Arbeit lösen wir übrigens keine Kreuzworträtsel.

Special thanks to @pessismistsArc

Überraschend, sexy!

Der Playboy in Blindenschrift

Auf Twitter zeigt Madiga Oemig (@msoemig) dieses interessante Cover einer bekannten Zeitschrift. Es ist die Ausgabe November 1984. Seit den 1970er Jahren, so Oemig, gibt es eine Version des Playboys in Blindenschrift. Finanziert von der Library of Congress.

Anmerkung: Die Braille-Version des Playboy wird von uns nicht ausgewertet, die “normale” deutsche Version schon.

Datenschutzerklärung alle Rechte vorbehalten / mediatpress®