Medienbeobachtung im Print-Lektorat

Lektor

Der Arbeitsablauf bei der auf Printmedien beschränkten Medienbeobachtung beginnt mit dem postalischen Empfang einiger dutzend Postsäcke.

Nachdem die jeweils aktuellen Ausgaben der in den Postsäcken angelieferten Zeitungen und Zeitschriften registriert sind, wird jedes Print-Erzeugnis auseinandergeschnitten: von den Zeitschriften wird der Rücken und bei den Zeitungen wird der seitliche Falz entfernt. Das geschieht mit einer großen Papierguillotine und ist erforderlich, um den Umgang mit den Zeitungen und Zeitschriften zu vereinfachen. Gescannt werden nicht ganze Zeitschriften, sondern die einzelnen Seiten einer Publikation. So können die Inhalte mittels Optical Character Recognition dann auch informatisch verarbeitet werden.

Ist dies erfolgt, werden die Zeitungen und Zeitschriften im Lektorat verteilt. Die Lektorinnen und Lektoren gehen während ihrer Arbeit also mit einer auf einem Bildschirm gezeigte Reproduktion und der dazu passenden, vor ihnen auf dem Schreibtisch liegenden Papierausgabe um.

Die auf dem Bildschirm erscheinende Reproduktion zeigt nicht einfach nur die einfache Kopie einer Zeitungs- oder Zeitschriftenseite, sie hat vielmehr einen komplizierten informatischen Prozess durchlaufen, als dessen Ergebnis ein durch Textmarkierungen ergänztes Bild auf dem Bildschirm jedes Lektors erscheint. Ausgehend von diesen Textmarkierungen und unter Berücksichtigung der mit einer Suchvorgabe verbundenen Anforderungen – Zusammenhangssuchen, Ausschluss von Aufzählungen, zutreffende oder unzutreffende Synonyme und vieles mehr – müssen die Lektoren und Lektorinnen sich die für die Kunden relevanten Treffer erarbeitet werden. Ein Treffer in diesem Sinn ist eine kundenseitig in Auftrag gegebene Suchvorgabe, also der Name einer Firma, eines Produkts, einer Person oder Ähnliches.

Erkennen Lektorin oder Lektor in einer Textmarkierung eine Suchvorgabe, dann wird diese Markierung als Treffer „gebucht“ und auf die papierene Zeitungs- oder Zeitschriftenseite übertragen, zum Beispiel mit einem kleinen Post-it, auf dem die Nummer des Treffers vermerkt wird. Die mit diesen kleinen Aufklebern „verzierten“ Druckerzeugnisse wandern sodann in die nächste Abteilung, den „Schnitt“. Hier werden die Presseartikel ausgeschnitten, dokumentiert, auf ein Mediendatenblatt aufgezogen und für den Versand vorbereitet.

Burkhard Heinz
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