Relevanz im World Wide Web: Action and Emotion

User-Interaktionen sind das A und O des Internets. Um die Relevanz einer Website, eines Twitter-Accounts oder einer facebook-Seite zu bestimmen, sind die User-Interaktionen das oberste Kriterium. Ohne Likes, Shares und Kommentare haben es Angebote eher schwer, wahrgenommen zu werden. Relevanz in diesem Sinn ist nun aber alles andere als ein “neutrales” Kriterium. Kommentare, ob positiv oder negativ, funktionieren zum Beispiel im Zusammenhang mit Nachrichten recht schlecht. Besser funktioniert alles, was lustig ist und wo Häme im Spiel ist. Ein “relevanter” Content, so weiß man in Fachkreisen, ist alles, worüber man sich aufregen kann. Grundsätzlich ist es die Gefühlswelt, die viele Interaktionen erzeugt und somit Wahrnehmung und Relevanz steigert. Typisch ist, dass Breaking News, also aktuelle Kurznachrichten oder Eilmeldungen, am ehesten geteilt und Inhalte, die wütend machen, am ehesten kommentiert werden. Lustiges wird am ehesten geliked. Diese Sachlage ist für seriöse Pressemedien problematisch. Hier zeigt sich, dass ein starker nachrichtlicher Fokus, der im Sinne von Objektivität und Neutralität versucht, auf Emotionen zu verzichten, kontraproduktiv ist und eine Tendenz hat, Sachliches unsachlicher darzustellen.

Burkhard Heinz
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