Öffentlichkeitsarbeit im späten Mittelalter

Zum Ende des Mittelalters beginnt in Europa eine neue Zeit, die Renaissance. In den künstlerischen Werken jener Zeit fällt auf, dass christliche Motive unter anderem durch die Zentralperspektive realistischer interpretiert werden. Andererseits treten neben Heiligendarstellungen nun auch Bilder irdischer Herrscher. So war es in Augsburg Maximilian l., der sich gerne und oft portraitieren ließ. Im Rahmen dieser Öffentlichkeitsarbeit machte er sich auch die neue Technik der Druckgraphik zunutze. Das Bild des Kaisers, das dessen Macht darstellen und damit festigen sollte, fand damit kostengünstig den Weg in die Welt. Trotzdem hatte Maximilian l., der kein sparsamer Herrscher war, nicht immer genug Geld, um seine Maler und Drucker für deren PR-Dienste zu honorieren.

Medien bei der Beobachtung anderer

In seiner Rezension des Buches “Der Stasi-Mythos” des Historikers Michael Wala erzählt Christoph Koopmann eine kleine Gegebenheit, in der eine besondere Art von Medien eine Rolle spielt: Pornohefte. Sie halfen dem westdeutschen Verfassungsschutz bei der Enttarnung von Kurieren der Staatssicherheit. Ein Indiz für einen Kurier des ostdeutschen Geheimdienstes, so Wala in seinem Buch, war nämlich ein in der S-Bahn von Ost- nach Westberlin reisender, junger, männlicher Erwachsener, “der als erste Amtshandlung im Westen Pornoheftchen kaufte”.

Privat-TV: »Gefährlicher als Kernenergie«

Im September 1979 bereiten sich die deutschen Parteien auf den Wahlkampf vor. Kanzler Helmut Schmidt entschließt sich dazu, das Fernsehen zum Thema zu machen. Er fürchtet Reizüberflutung und schädliche Einflüsse der privaten Anbieter. Die bereits in 11 Städten begonnene TV-Verkabelung läßt er stoppen. Um Schaden von der Bevölkerung fernzuhalten, erwägen die Sozialdemokraten sogar eine Änderung des Grundgesetzes.

So DER SPIEGEL in seiner Ausgabe Nr. 40 vom 30. September 1979.

siehe auch @drguidoknapp verrückte Geschichte

Alle Jahre (-oder Jahrzehnte) wieder: Medienschelte

Radiosucht in den 1950er Jahren

Menschen, die ihr 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, verbringen während der Pandemie mehr Zeit vor ihrem Computer oder mit ihrem Smartphone, so eine große regionale Tageszeitung vor wenigen Tagen. Zitiert werden “Experten”, die darüber hinaus ein krankhaftes Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen konstatieren. Verschwindet dieses Verhalten nicht nach der Pandemie, dann könne das “längerfristig dramatische Folgen für die Entwicklung haben”.

(Gesprächskreise können Eltern helfen, das “Problem” etwas gelassener anzugehen.)

Neben zahlreichen Print- und Onlinemedien widmen wir uns als Medienbeobachter selbstverständlich auch der Auswertung, sowohl der Sozialen Medien, wie auch des Radios und des Fernsehens.

for british newspaper archives visit

https://www.britishnewspaperarchive.co.uk/viewer/bl/0002148/19070522/120/0005


Quelle: The Roosevelt Standard, Utah – 11 Feb 1925, Wed • Page 3

Während unserer Arbeit lösen wir übrigens keine Kreuzworträtsel.

Special thanks to @pessismistsArc

Tages- und Wochenzeitungen haben sich durch die Corona-Pandemie verändert

Analogdigital

COVID-19 hat besonders zu Anfang der Pandemie das Interesse an Nachrichten gesteigert. Profitieren konnten davon die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Aber auch Nachrichtenkanäle mit permanenter Berichterstattung, wie zum Beispiel n-tv, konnten zulegen. Gleichzeitig sind es die Tageszeitungen, die Federn lassen mussten, sowohl in Bezug auf Werbeeinnahmen, wie bezüglich der verkauften Auflagen. Den Wochenzeitungen und den digitalen Abonnements wurde im Verlauf der Pandemie eine größere Aufmerksamkeit geschenkt. So konnten Die Zeit, der Spiegel und Bild ihre digitalen Abonnenten steigern. Die Süddeutsche Zeitung meldete eine Verdoppelung der digitalen Abonnenten bis 2020 auf 180.000. BILDplus meldete 500.000 digitale Abonnenten zum Jahresende, 10 % mehr als 2019.

siehe auch https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/digital-news-report/2021/germany

Wahr oder unwahr? Konservativ oder liberal!

Wahr, unwahr? Genau!

Zwischen Januar und Juni 2019 führte die Ohio State University in den USA eine Untersuchung durch, an der 1204 Personen teilnahmen. Es ging darum, den Wahrheitsgehalt von 240 Aussagen anzugeben.

Es stellte sich heraus, dass bei Aussagen ohne politische Bedeutung Republikaner und Demokraten gleich gut darin waren, “fake news” als solche zu erkennen. Sobald die Aussagen aber politische Inhalte enthielten, hatte eine der beiden Gruppen größere Probleme, wahr von falsch zu unterscheiden.

Professor Kelly Garrett von der Ohio State University führte diese Studie durch und war als Studienautor für ihre Auswertung verantwortlich. Er fand heraus, dass es sehr problematisch sei, wenn große Teile der Bevölkerung sich nicht darüber einig sind, was wahr oder falsch ist. Gerade in politischen Fragen sei dies für die Demokratie von großer Relevanz.

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