Aua!

Es ist vor allem der Printbereich, wo Medienbeobachtung nicht ganz ungefährlich ist. Denn nachdem im Lektorat ein Treffer “gebucht” also gefunden und markiert wurde, wird er, um die Arbeit der Männer und Frauen im Lektorat nicht aus dem Fluß zu bringen, im “Schnitt”, einer zweiten Abteilung, ausgeschnitten.

Das wird schon lang nicht mehr mit einer Schere gemacht, sondern mit sehr scharfen Schnittlinealen. Diese Werkzeuge sind aber nicht nur sehr scharf, sie sind auch relativ lang. Sieht man einem Neuling zu, wie er oder sie mit diesem Instrument umgeht, wird man manchmal an eine Person erinnert, die in einem Skikurs zum ersten Mal – mit Skiern an den Schuhen – umdrehen soll und nicht weiß wohin plötzlich mit so langen Brettern unter den Füßen. Den Personen im Schnitt, die schon länger dabei sind, möchte man andererseits nicht zu nahe treten, weil die Geschwindigkeit, die sie über die Jahre bei ihrer Arbeit entwickelt haben, beeindruckend ist. Und weil diese Schnittlineale, wie gesagt, sehr scharf (und letztlich auch gefährlich) sind.

Burkhard Heinz
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