Die unerwiderte Liebe eines Mannes, der seinen Vornamen mit dem einer Ente teilt

Um den ehemaligen Präsidenten der USA ist es in den sozialen Medien still geworden. Wohl auch dehalb, weil seine Konten bei facebook, bei instagram und bei twitter gesperrt wurden. Die Sperrungen bei den von Hrn. Zuckerberg geleiteten Unternehmen facebook und instagram sind kürzlich auch vom so genannten Oversight Board bestätigt worden.

Über die trumpschen Pläne für ein eigenes Social Media-Unternehmen wurde lange spekuliert. Jetzt sind sie konkret geworden. Allerdings nicht wie erwartet. Es ist kein neues Unternehmen entstanden, sondern ein neues Blog. Unter dem Menüpunkt „Desk“ findet man es auf der normalen Website von Donald Trump.

Hier können die Nutzer zwar nichts mehr kommentieren, sie dürfen aber herzen, liken und teilen.

Das Teilen erfolgt jedoch nicht uneingeschränkt, denn die Richtlinien des Konzerns mit dem Vogel im Logo, müssen auch beim Teilen (plattformfremder Inhalte) respektiert werden. Aber auch in einem weiteren Aspekt erwidert Twitter die Zuneigung von DJT nicht. Twitter hat jetzt nämlich auch einen Acount gesperrt, über den der ehemalige Bewohner des Weißen Hauses seine politischen Ansichten twittern wollte, ohne selbst in Erscheinung zu treten. Das betroffene Konto war am vergangenen Donnerstag unter dem Namen DJTDesk eröffnet worden. Eine direkte Verbindung zu Trump, so die Beschreibung, gäbe es nicht. Das Konto unterstütze lediglich Beiträge des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die auf dem erwähnten Blog donaldjtrump.com/desk veröffentlicht würden.

Wer im eigenen oder fremden Namen ein Blog betreibt, weiß wie schwierig es manchmal ist, geeignete Überschriften für die Beiträge zu finden. Für den Mann, der seinen Vornamen mit einer lustigen Ente teilt, gibt es dieses Problem nicht, denn alle seine Posts tragen dieselbe Überschrift: Donald Duck, pardon, Donald Trump.

Die Social Media-Aktivitäten von Trump sollten sich formal an den früheren Twitter-Aktivitäten orientieren: die Beschränkung der Tweets auf 280 Zeichen. Die  Beiträge auf dem eigenen Blog sollten vor allem kurz sein. Das gelingt im Moment noch nicht ganz. Die durchschnittliche Länge der im Mai veröffentlichten Texte liegt bei deutlich mehr als 400 Zeichen.

Den inahltlichen Schwerpunkt der Text zeigt eine statistische Analyse der Texte.

Mit den insgesamt seit Ende April veröffentlichten 9200 Buchstaben bildet er 1500 Worte, von denen er 600 Worte ein einziges Mal verwendet.

Dass der Mann mit dem gelben Haar und der orangefarbenen Gesichtshaut sehr darunter leider, nicht wiedergewählt worden zu sein, zeigt die 27-malige Verwendung von „Election“ und „Presidential“ in den Textes des genannten Zeitraums. Da ist es dann wohl auch nur konsequent, wenn überdurchschnittliche 13 Mal die Worte „Fraud“ oder „Fake“ fallen und er sich mit einer einzigen Person gleich in drei verschiedenen Beiträgen beschäftigt. Es ist das Mitglied des US-Repräsentantenhause Liz Cheney. Sie vertritt dort den Bundesstaat Wyoming. Mit seiner „alternativen Sachlichkeit“ schreibt Trump über die Republikanerin am 5. Mai 2021: „Die Kriegstreiberin Liz Cheney, die im Great State of Wyoming praktisch keine Unterstützung mehr hat, sagt weiterhin unwissentlich und törichterweise, dass es bei den Präsidentschaftswahlen 2020 keinen Wahlbetrug gegeben habe.“

siehe auch t3n.de und heise.de

Burkhard Heinz
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