Fernsehkonsum steigt während Corona-Jahr nur geringfügig

Das Fernsehpublikum hat trotz Ausgangsbeschränkungen, Quarantänen und geschlossenen Freizeit- und Kultureinrichtungen 2020 nur durchschnittlich 10 Minuten mehr vor dem TV verbracht als 2019.

Exakt waren es 220 Minuten. Dass es überhaupt einen erhöhten TV-Konsum gab, erklären die Forscherinnen und Forscher der AGV Videoforschung, die die entsprechenden Daten zusammengetragen haben, mit einem durch die Pandemie bedingten, erhöhten Informationsbedürfnis. Dass die Steigerung aber relativ gering ausfiel, wird andererseits mit fehlenden Übertragungen z.B. von Sport- und anderen Events – Fußball-Europameisterschaft und keine Olymischen Spiele – zu erklären versucht. Wörtlich heißt es in der betreffenden Studie u.a.:”Die Nutzung im klassisch-linearen TV wird [2020] besonders getrieben durch das starke Informationsinteresse der Zuschauenden, insbesondere der Jüngeren.”

In der in der ersten Jahreshälfte 2020 veröffentlichten Langzeitstudie “ARD/ZDF-Massenkommunikation 2020” (->PDF) heißt es zur Mediennutzung während der Corona-Pandemie etwas allgemeiner: “Während des Lockdowns wird mehr Bewegtbild genutzt, auch die Nutzung diverser Textmedien steigt. Durch wegfallende Autofahrten wird etwas weniger Radio gehört.”

“72 % der Videonutzungszeit pro Tag entfällt auf lineares Fernsehen. 28 % erfolgt zeitsouverän, vor allem online. Bei 14- bis 29-Jährigen ist das Verhältnis umgekehrt: 28 % entfällt auf lineares TV, die restlichen 72 % auf nicht-lineare Wege wie Video-Streamingdienste oder YouTube.”

Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK, DAP, Nielsen, ANKORDATA

Burkhard Heinz
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