Susanne Schneider ist u.a. Redakteurin des SZ-Magazins und der Zeit. Sie ist um den ersten Satz besorgt, sagt sie.
Browser-Fingerprinting
Browser-Fingerprints werden heute dazu genutzt, nicht nur Internetbrowser sondern auch Internetnutzer – Frauen wie Männer – über die Konfiguration ihres Computers zu identifizieren. Cookies war gestern, könnte man meinen.
Menschen wachsen Hörner
Der geneigte Leser oder die geneigte Leserin fasse sich einmal an den Kopf. An den Hinterkopf. „Menschen wachsen Hörner“ weiterlesen
Ein Junge aus Mali
Eine Gerichtsmedizinerin im Süden Italiens. Sie versucht die Identität der Immigranten herauszubekommen, die zwischen Sizilien und dem italienischen Festland ertrinken: die Toten sollen wenigsten mit ihrem Namen beerdigt werden können.
NewsGuard als Bibliothekar
Steven Brill ist Gründer des us-amerikanischen Unternehmens NewsGuard. Nicht ganz unrecht hat er mit der Feststellung, dass das Internet ein wenig wie eine Bibliothek ist. Und dass es nicht ganz leicht fällt, in dieser “Bibliothek” die glaubwürdigen von den unglaubwürdigen Quellen zu unterscheiden. In einer richtigen Bibliothek fragt man im Zweifelsfall die Bibliothekarin oder deren Kollegen. Aber wen fragt man im Internet?
Informationsflut und interessegeleitete Kommunikation
Die vermeintliche Daten- und Informationsflut, die die Lebenszusammenhänge des modernen Menschen zu charakterisieren scheint, bedarf einer kognitiven Anstrengung, um durchdrungen, erlebbar und überhaupt erfahrbar zu werden. Vermittelte Welt – Nachrichten, Berichte, Bilder, Kino, Kunst, Internet,… – tritt also nicht an sich den Individuen gegenüber, sondern als zu interpretierendes Datenkonglomerat. Arnold Gehlen verwendet für die notwendige interpretative kognitive Aktivität den Begriff der “Entlastung”.
„Informationsflut und interessegeleitete Kommunikation“ weiterlesen
Schon wieder Facebook
Erinnert sich noch jemand an Cambridge Analytica? Facebook erinnert sich gut. Falls nicht, wurde es nun wieder daran erinnert. Von zwei us-amerikanischen Gerichten. „Schon wieder Facebook“ weiterlesen
Hotelkartoffel oder Kartoffelhotel
Es gibt bei der Arbeit als Lektor immer wieder Momente, die einem den “Flow” kaputt machen. Es geht ja darum, sehr schnell und konzentriert zu arbeiten, vorgeschlagene Markierungen und deren Kontext zur Kenntnis zu nehmen und den jeweiligen Aufträgen zuzuordnen, ohne sich davon einnehmen und ablenken zu lassen. Mit ein bisschen Training und der Erfahrung, die man jeden Tag macht, geht das ganz gut. Aber immer noch nicht hundertprozentig.
“Transgeräte”
Die Frankfurter Allgemeine veröffentlichte die Tage einen Text zum Thema künstliche Intelligenz und der populären Vorzeigedisziplin “Sprach”erkennung. Die Rede ist von Alexa, Siri und Cortana, Stimmen, die die Funktion bestimmter Geräte erweitern. Entsprechend einer Studie der Unesco seien diese Stimmen mittlerweile für viele Menschen ein Gesprächspartner, mit dem sie mehr sprächen, als mit echten Menschen. “Gesprächspartner”, heißt es, nicht Partnerinnen, obwohl es sich um weibliche Stimmen mit weiblichen Vornamen handelt.
Die Geräte, aus denen die Stimmen erklingen, werden aufgrund dieser Stimme personalisiert und bekommen ein Geschlecht? Mit der weiblichen Stimme in einem sächlichen (“es”) oder männlichen (“er”) Körper müsste es sich genau genommen um “Transgeräte” handeln. Aber das führt zu weit.
Social Media: Plastik
An anderer Stelle habe ich über den Zusammenhang zwischen sozialen Medien und öffentlicher Meinung geschrieben und eine Studie erwähnt, die sich damit befasste, wie Meinungsklima mit Hilfe von Social Bots innerhalb der sozialen Medien verändert wird. Im Zusammenhang mit den Ende Mai anstehenden Europawahlen wird wieder häufiger über dieses Thema gesprochen. Dabei wird das Verhältnis zwischen öffentlicher Meinung und sozialen Medien so verstanden, dass vor allem der Einfluss von facebook, Twitter und Co. auf die “wirkliche Wirklichkeit” problematisiert wird. Im folgenden möchte ich einen anderen Aspekt von Meinung in sozialen Netzwerken behandeln. Es geht um die Veränderung von Meinungen im Laufe der Zeit.
Nachgespürt werden soll dem Umstand, wie und wann sich das Verhältnis der Nutzerinnen und Nutzer zu “Plastik, Plastikverpackung und Plastikmüll” verändert hat.
Unter Druck
Prisma und rtv sind die Riesen im Bereich der TV-Supplements für Tageszeitungen. Was die eine Beilage an Kooperationspartnern und Auflage gewinnt, geht auf dem sehr übersichtlichen Markt der TV-Beilagen für Tageszeitungen auf Kosten der anderen. Und so steigerte prisma seine Auflage von 4,8 auf 7,1 Mio Exemplare, während rtv eine nahezu identische Auflagenveränderung verzeichnete. Allerdings in die andere Richtung. Aus dem 7,1 Mio Exemplaren wurden 4,7 Mio.
Passiv, aktiv
Medienbeobachtung ist nicht nur das “passive” Zusammensuchen von Texten in Print- und Onlinequellen, Medienbeobachtung ist auch die Bewertung, Gewichtung und Analyse der zusammengetragenen Ergebnisse.
Ungoogleability
Von der nordamerikanischen Autorin Linda Besner stammt der Begriff der “Ungoogleability”. Sie bezieht sich damit auf einen Umstand, der sich über die Eingabe in der Suchmaschine nicht klären läßt und einem Impuls folgt, der aus der Erfahrung entstanden ist, dass vieles, was man nicht weiß, Klärung findet, nachdem man es “gegooglet” hat. Dass letztlich nie Google selbst die Unwissenheit beseitigt, sondern der Inhalt einer oder mehrerer in der Ergebnisliste präsentierten Internetadressen, ist (für Google) nebensächlich.
Was sind aber Fragen, die ungooglebar in dem Sinne sind, dass nach ihnen zwar gesucht, ein (klärendes) Ergebnis aber nicht erwartet werden kann?
Internettrolle und globale Gesundheit
Junaid Nabi forscht unter anderem zu Themen der öffentlichen Gesundheit. Jetzt hat er einige Ergebnisse veröffentlicht über den Einfluss der sozialen Netzwerke nicht auf politische Entscheidungen, sondern auf die Bereitschaft der Menschen in so genannten Schwellenländern, sich impfen zu lassen oder moderne Medikamente einzunehmen.
Japan, Zeitumstellung
In Japan steht ein großes Ereignis bevor. Der alte Kaiser geht, der neue Kaiser kommt. Schichtwechsel ist am 1. Mai. An diesem Tag wird Naruhito den Thron besteigen. Dass man sich nun in bestimmten Kreisen an den Silvesterabend des Jahres 1999 erinnert, hat damit zu tun, dass mit jedem neuen Kaiser eine neue Zeitrechnung beginnt. Mit Naruhito also das Jahr 1 (in Worten, eins) der Reiwa-Ära.