Medien, die beobachten

Atlasderüberwachung
(Bildschirmaufnahme des Atlas der Überwachung)

Normale Medienbeobachtung verwendet das Substantiv „Medien“ in der passiven Form: Medien werden beobachtet. Dass Medien aber auch selbst aktiv beobachten können, ist eine besondere Art der Medienbeobachtung, für die allerdings weitaus häufiger der Begriff der Überwachung verwendet wird.

In den USA hat sich die Electronic Frontier Foundation – EFF – zusammen mit der Reynolds School of Journalism zusammengetan, um einen Atlas der Überwachung zu erstellen.

Dieser Atlas ist eine riesige Datenbank, die Näheres über die Medien auflistet, die die us-amerikanischen Behörden zur Optimierung ihrer Aufgaben meinen einsetzen zu müssen. Im Einzelnen sind diese „Medien“ Technologien, die Bildaufzeichnungen zur Grundlage haben und mittels unbeweglicher oder beweglicher Anlagen (Drohnen) versuchen, Gesichter oder Autokennzeichen zu erkennen.

Um in Erfahrung zu bringen, wie und wo (polizeiliche) „Medienbeobachtung“/Überwachung funktioniert, wurde mittels Crowdsourcing, an dem mehrere hundert Studenten und Studentinnen beteiligt waren, „normale“ Medienbeobachtung insofern betrieben, als dass Nachrichtenartikel, Aufzeichnungen von Regierungssitzungen, Pressemitteilungen von Unternehmen und Beiträge in den sozialen Netzwerken angesehen und mittels datenjournalistischer Methoden ausgewertet wurden.

Auf der Grundlage von 5.300 Datensätzen ist eine interaktive Karte entstanden, mit deren Hilfe Bürgerinnen und Bürger sich nun über die konkrete Verbreitung von Überwachungstechnologien informieren können. Eine Sache ist es, so einer der Leiter des Projekts, theoretisch zu wissen, dass es so etwas wie Überwachung gibt, eine andere Sache ist es aber, auf einer Karte konkret dargestellt zu bekommen, wo und wie überwacht wird.

siehe auch netzpolitik.org

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