Abstand im Schnitt

Schnittlineal
Zeitschrift mit Schnittlineal

Der Umgang mit Zeitungen und Zeitschriften ist bei der Medienbeobachtung nicht ganz ungefährlich. Dabei ist es ausnahmsweise nicht das Lektorat, das im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Es ist die sich daran anschließende Abteilung. Wir nennen sie “Schnitt”. Hier werden die im Lektorat gefundenen und markierten Presseartikel aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnitten. Dabei kommen nicht Scheren, sondern große Schneidelineale zum Einsatz.

Diese Werkzeuge sind nicht nur sehr scharf, sie sind auch ungewohnt groß. Beobachtet man einen Neuling beim Umgang mit einem Schneidelineal, so wird man willkürlich an Frauen oder Männer erinnert, die zum ersten Mal auf Skiern stehen: mit so langen Füßen bewegt man sich auch einfach ganz, ganz anders.

Die Kollegen und Kolleginnen haben Verständnis für diese Anfangsprobleme und halten einfach etwas mehr Abstand. So ein “Wendemanöver” am Schneidetisch könnte ja ins Auge gehen.

Den Personen im Schnitt, die schon länger dabei sind, möchte man andererseits auch nicht zu nahe kommen. Die Präzision und Fingerfertigkeit, die hier mit dem Schneidelineal an den Tag gelegt wird, erfolgt in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Auch hier hält man Abstand. Aber nicht aus Angst, sondern aus Respekt.

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