
Eine Gerichtsmedizinerin im Süden Italiens. Sie versucht die Identität der Immigranten herauszubekommen, die zwischen Sizilien und dem italienischen Festland ertrinken: die Toten sollen wenigsten mit ihrem Namen beerdigt werden können.
Kategorie: Skizzen
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Ein Junge aus Mali
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NewsGuard als Bibliothekar

Steven Brill ist Gründer des us-amerikanischen Unternehmens NewsGuard. Nicht ganz unrecht hat er mit der Feststellung, dass das Internet ein wenig wie eine Bibliothek ist. Und dass es nicht ganz leicht fällt, in dieser „Bibliothek“ die glaubwürdigen von den unglaubwürdigen Quellen zu unterscheiden. In einer richtigen Bibliothek fragt man im Zweifelsfall die Bibliothekarin oder deren Kollegen. Aber wen fragt man im Internet?
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Informationsflut und interessegeleitete Kommunikation

Die vermeintliche Daten- und Informationsflut, die die Lebenszusammenhänge des modernen Menschen zu charakterisieren scheint, bedarf einer kognitiven Anstrengung, um durchdrungen, erlebbar und überhaupt erfahrbar zu werden. Vermittelte Welt – Nachrichten, Berichte, Bilder, Kino, Kunst, Internet,… – tritt also nicht an sich den Individuen gegenüber, sondern als zu interpretierendes Datenkonglomerat. Arnold Gehlen verwendet für die notwendige interpretative kognitive Aktivität den Begriff der „Entlastung“.
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Hotelkartoffel oder Kartoffelhotel

Es gibt bei der Arbeit als Lektor immer wieder Momente, die einem den „Flow“ kaputt machen. Es geht ja darum, sehr schnell und konzentriert zu arbeiten, vorgeschlagene Markierungen und deren Kontext zur Kenntnis zu nehmen und den jeweiligen Aufträgen zuzuordnen, ohne sich davon einnehmen und ablenken zu lassen. Mit ein bisschen Training und der Erfahrung, die man jeden Tag macht, geht das ganz gut. Aber immer noch nicht hundertprozentig.
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„Transgeräte“

Die Frankfurter Allgemeine veröffentlichte die Tage einen Text zum Thema künstliche Intelligenz und der populären Vorzeigedisziplin „Sprach“erkennung. Die Rede ist von Alexa, Siri und Cortana, Stimmen, die die Funktion bestimmter Geräte erweitern. Entsprechend einer Studie der Unesco seien diese Stimmen mittlerweile für viele Menschen ein Gesprächspartner, mit dem sie mehr sprächen, als mit echten Menschen. „Gesprächspartner“, heißt es, nicht Partnerinnen, obwohl es sich um weibliche Stimmen mit weiblichen Vornamen handelt.
Die Geräte, aus denen die Stimmen erklingen, werden aufgrund dieser Stimme personalisiert und bekommen ein Geschlecht? Mit der weiblichen Stimme in einem sächlichen („es“) oder männlichen („er“) Körper müsste es sich genau genommen um „Transgeräte“ handeln. Aber das führt zu weit.
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Unter Druck
Prisma und rtv sind die Riesen im Bereich der TV-Supplements für Tageszeitungen. Was die eine Beilage an Kooperationspartnern und Auflage gewinnt, geht auf dem sehr übersichtlichen Markt der TV-Beilagen für Tageszeitungen auf Kosten der anderen. Und so steigerte prisma seine Auflage von 4,8 auf 7,1 Mio Exemplare, während rtv eine nahezu identische Auflagenveränderung verzeichnete. Allerdings in die andere Richtung. Aus dem 7,1 Mio Exemplaren wurden 4,7 Mio.
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Passiv, aktiv

Medienbeobachtung ist nicht nur das „passive“ Zusammensuchen von Texten in Print- und Onlinequellen, Medienbeobachtung ist auch die Bewertung, Gewichtung und Analyse der zusammengetragenen Ergebnisse.
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Ungoogleability

Von der nordamerikanischen Autorin Linda Besner stammt der Begriff der „Ungoogleability“. Sie bezieht sich damit auf einen Umstand, der sich über die Eingabe in der Suchmaschine nicht klären läßt und einem Impuls folgt, der aus der Erfahrung entstanden ist, dass vieles, was man nicht weiß, Klärung findet, nachdem man es „gegooglet“ hat. Dass letztlich nie Google selbst die Unwissenheit beseitigt, sondern der Inhalt einer oder mehrerer in der Ergebnisliste präsentierten Internetadressen, ist (für Google) nebensächlich.
Was sind aber Fragen, die ungooglebar in dem Sinne sind, dass nach ihnen zwar gesucht, ein (klärendes) Ergebnis aber nicht erwartet werden kann?
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Internettrolle und globale Gesundheit

Junaid Nabi forscht unter anderem zu Themen der öffentlichen Gesundheit. Jetzt hat er einige Ergebnisse veröffentlicht über den Einfluss der sozialen Netzwerke nicht auf politische Entscheidungen, sondern auf die Bereitschaft der Menschen in so genannten Schwellenländern, sich impfen zu lassen oder moderne Medikamente einzunehmen.
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Japan, Zeitumstellung
In Japan steht ein großes Ereignis bevor. Der alte Kaiser geht, der neue Kaiser kommt. Schichtwechsel ist am 1. Mai. An diesem Tag wird Naruhito den Thron besteigen. Dass man sich nun in bestimmten Kreisen an den Silvesterabend des Jahres 1999 erinnert, hat damit zu tun, dass mit jedem neuen Kaiser eine neue Zeitrechnung beginnt. Mit Naruhito also das Jahr 1 (in Worten, eins) der Reiwa-Ära.
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Journalismus versus Content Marketing
Laut der Basisstudie 2018 des Content Marketing Forums investieren die in Deutschland angesiedelten Unternehmen acht Milliarden Euro im Jahr in eine neue Werbeform – Tendenz steigend.
Presse ist schon lange nicht mehr nur das Geschäft von Journalisten. Seit einiger Zeit sind es die so genannten Content Marketer, die auf sich aufmerksam machen. Content Marketer sind Personen, die nicht mit einem gesellschaftlichen Auftrag Texte und Bilder herstellen, sondern dies im Auftrag eines Auftraggebers tun*.
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Kontext-Lese-Modus
Es gibt bei der Beauftragung einer Medienbeobachtung eine Reihe von Maßnahmen, die man ergreifen kann, um die Art der Ergebnisse so zu gestalten, dass der Dienstleister, also mediatpress®, nur die Papierausschnitte und Internethinweise liefert, die aufgrund ihrer Relevanz von Interesse sind. Eine dieser von uns angebotenen Maßnahmen ist der Kontext-Lese-Modus. Hiermit können die Kunden bestimmen, ob jede, aber auch wirklich jede Nennung als Treffer gelten und geliefert werden soll. Oder ob es eines kleineren oder größeren, sinnverwandten Kontextes bedarf. Sehr oft wird der „kleine Kontext“ für die Kunden eingerichtet, bei dem zusätzlich zur Nennung zwei oder drei sinnverwandte Sätze fallen müssen, damit ein Treffer zustande kommt. Aufzählungen, die auch als beiläufige Nennungen bezeichnet werden und nur geringe Aussagekraft besitzen, werden dadurch ausgeschlossen und belasten das Budget nicht. Der Kontext-Lese-Modus kostet übrigens nichts.
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Schwarze Löcher, Fotografie und Medienbeobachtung
Vor wenigen Tagen bemühten sich die Astronomen der Event-Horizon-Telescope-Kollaboration um Aufmerksamkeit. Das Ereignis: sie hatten ein „Schwarzes Loch“ fotografiert, das, wie jedes Ungetüm dieser Kategorie, in einer unvorstellbaren Entfernung von der Erde, mit einem unvorstellbaren Gewicht, im Weltraum sein Unwesen in dem Sinne treibt, dass dieses „Ding“ alle in seiner Umgebung befindliche Materie wie ein Industriestaubsauger aufsaugt, den man in ein Aquarium hält.






